Sie legen täglich dieselben langen Strecken zwischen Wohn- und Arbeitsort zurück. Manche verbringen Stunden in der Bahn, die meisten im PKW. Sie balancieren zwischen Entfernungspauschale und Benzinpreisen, stehen schwitzend im Stau oder werden bei hohem Tempo in schöner Landschaft langsam wach. Sie sind aus ländlichen Räumen seit Langem nicht mehr wegzudenken: Pendler*innen.
Für unser Hörspielprojekt AUF ACHSE kamen Felix, Marleen und Nadja mit Pendler*innen aus dem Brohltal ins Gespräch. Beim Mitfahren im Frühzug nach Köln, auf der A61 nach Niederzissen oder auf der Landstraße nach Rheinbach sprachen wir mit den Pendelnden über Beweggründe fürs Vielfahren und studierten Gewohnheiten während der Fahrt.
Aus den gesammelten Perspektiven haben sie den Text für ein Hörspiel entwickelt, das gut beim Autofahren gehört werden kann. So gaben sie den Pendler*innen ihre Erzählungen als Geschenk fürs eigene Autoradio zurück.
Das Besondere an diesem Hörstück: Es wurde nicht hinter verschlossenen Türen aufgenommen, sondern öffentlich, live und mit Publikum. Die Aufnahme des Hörspiels war bereits seine erste Aufführung.
Zusammen mit dem Kunstpavillon Burgbrohl luden wir alle Brohltaler*innen und Interessierte zu einem Abend mit Musik und Getränken ins Haus der Kultur Burgbrohl ein, um gemeinsam das Hörspiel aufzunehmen. Es durfte zugehört, eingelesen und – wer mochte – sogar im Chor mitgesungen werden. So entstand ein Hörspiel von und mit Burgbrohl für seine Pendler*innen entstehen. Eine Woche später folgte die feierliche Hörspielpremiere – als gemeinsame Busfahrt durch Burgbrohl und Umgebung.
Ein Projekt von Syndikat Gefährliche Liebschaften (Nadja Sühnel, Marleen Wolter, Felix Worpenberg mit Alexander Scharf) in Koproduktion mit dem Kunstpavillon Burgbrohl
Wir danken für die freundliche Unterstützung dem Träger des Artlabs am Kunstpavillon, AIM e.V., der Gemeinde Burgbrohl, allen Pendler*innen, die uns mitgenommen haben und allen Stimmen, die das Hörspiel eingesprochen haben.
Ein Recherchestipendium für AUF ACHSE ist gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Der AIM e.V. ist für das Artist-in-Residence-Programm gefördert vom Bundesverband Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR und dem Ministerium für Frauen, Familie, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz