Ob Schlachtfeste, Grillhütten oder Angrillen mit der Nachbarschaft – Grillen ist fest in ländlichen Szenerien verankert. Jedes Dorf hat seine jährlichen Fleisch-Rituale, jede Feuerstelle eröffnet einen potentiellen Gemeinschaftsort, jedes Kind hat einen Großvater, der sich noch an Schlachtungen als Gemeinschaftsereignis erinnert. Als Künstler:innen mit ländlicher Sozialisation wissen wir aus erster Hand: Ohne Fleisch ist es kein Fest.
Das Thema erwächst aus unserer mehrjährigen Arbeit im niedersächsischen Quakenbrück, im sogenannten „Fleischgürtel“ Deutschlands. Seit 2017 sind wir in Kontakt mit osteuropäischen
Schlachtfachkräften und ihren Familien, die in Betrieben der großen Schlacht-Firmen arbeiten. Es gibt in Quakenbrück aber auch das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik, das in internationalen Forschungsprojekten die Proteine der Zukunft aus Algen, Gras oder Lupinen gewinnt und in 3D-Druckverfahren texturiert.
Zwischen postmigrantischer Perspektive und Lust auf Food Science Fiction haben wir uns auf Recherchereisen begeben. Wir haben Orte besucht, wo Tiere leben, wo sie verarbeitet werden, wo Fleisch gegrillt wird, und wo die Zukunft des Fleisches im Labor entsteht. Wir sammelten Audiomaterial, das im Jahr 2022 Teil einer Inszenierung wird, die sowohl in Großstädten als auch an ländlichen Orten gezeigt werden wird.
März 2021: Residenz an der Schwankhalle Bremen
Juni 2021: GRILL CALL beim Flausen + BANDEN!-Festival Oldenburg
November 2021: Residenz am Theater Rampe in Stuttgart
April 2022: Premiere im LOFFT in Leipzig
Ein Vorhaben von Syndikat Gefährliche Liebschaften und FREISCHWIMMEN, die Produktionsplattform für Performance und Theater, getragen durch brut Wien, FFT Düsseldorf, Gessnerallee Zürich, HochX Theater und Live Art München, LOFFT Leipzig, Schwankhalle Bremen, SOPHIENSÆLE Berlin und Theater Rampe Stuttgart, unter Geschäftsführung der SOPHIENSÆLE GmbH, ermöglicht im Rahmen des Programms „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.